Oberbürgermeisterin Eva Weber und Rabbiner Henry G. Brandt

Im August 2019 wurde unser Verein gegründet als „Rabbiner Henry Brandt – Brücken bauen für interreligiöse Verständigung e.V.“  Er ist im Vereinsregister Augsburg registriert, daher berechtigt zur Ausstellung von Spendenquittungen. Er zählt 30 Mitglieder und eine große Zahl von Freunden und Förderern. Besondere Unterstützung erfahren wir durch die Stadt Augsburg und die Diözese Augsburg. Die Stadt hat für ihren Ehrenbürger Brandt ein Büro angemietet, die Diözese die Einrichtung zur Fügung gestellt. Auch der Verein kann das Office nutzen. Rabbiner Brandt hat uns seine Bibliothek und sein Archiv zur Fügung gestellt. Nach seinem Tod wurde die Bibliothek seiner jüdischen Gemeinde Bielefeld und das Archiv der Familie übergeben. Außer Diözese und Stadt sind unsere wichtigsten Partner der Sozialdienst katholischer Männer (SKM), die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Augsburg – Schwaben (GCJZ) und Religions for peace.

Wegen der Beeinträchtigung durch die Corona-Pandemie konnten wir im Jahr 2021 unsere wichtigsten Vorhaben leider nicht wie geplant als Präsenzveranstaltungen durchführen. Als Beitrag zum Friedensfest haben wir zwei Bibelgespräche mit Rabbiner Brandt und Bischof Bertram Meier im Kleinen Goldenen Saal bzw. in katholisch Heilig Kreuz veranstaltet (ebenfalls mit hoher Einschaltquote). Wie im Jahr zuvor haben wir, wieder mit großzügiger Unterstützung von Stadt und Bistum Augsburg, eine Chanukka-Feier mit der Oberbürgermeisterin, dem evangelischen Regionalbischof und dem katholischen Bischof, dem Rabbiner oder einem Kantor durchgeführt.

Rabbiner Henry G. Brandt im Kreise von Vereinsmitgliedern

Ferner veranstalten wir seit unserer Gründung viele kleine Aktionen zu jüdischen Feiertagen, zu denen wir mehr als 100 armen und alten jüdischen Bürgerinnen und Bürgern kleine selbstgebastelte Geschenke zukommen lassen, eine Überraschung, die dankbar angenommen wird. An einen wachsenden Interessentenkreis versenden wir regelmäßig unseren Newsletter mit Gedanken zu jüdischen Feiertagen und Texten unseres Rabbis. Auf Vorschlag der Katholischen Sonntagszeitung haben wir im Jahr 2021 dort eine Serie zu den jüdischen Feiertagen veröffentlicht, die die jüdische Stimme authentisch zu Wort kommen lässt, ergänzt durch einen christlichen Beitrag. Mit dem evangelischen Dekanat Augsburg haben ein Projekt für die Darstellung von Festen und Bräuchen als Angebot an die Pfarrbriefe gestartet.

Im Jahr 2022 werden wir zwei große Projekte durchführen: im Oktober ein zweitägiges Symposion zu Ehren von Rabbiner Brandt, der in diesem Jahr 95 Jahre alt geworden wäre, und mehrere Veranstaltungen zur 2. Jüdischen Kulturwoche Augsburg und Schwaben. So verfolgen wir unser Hauptziel: das Wirken von Rabbiner Brandt fortzusetzen.

Bericht über die Gründung des Vereins in der Augsburger Allgemeinen vom 16.12.2019:
Er baut Brücken zwischen den Religionen